Schimmel in Wohngebäuden ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Gesundheit der Bewohner gefährden kann. Die Entstehung von Schimmel ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, Dämmung und dem Wohnverhalten ab. Missverständnisse und Mythen rund um das Thema erschweren oft die effektive Vorbeugung und Bekämpfung.
ZENTRALE Überblick
- Schimmel wächst auch bei niedriger Luftfeuchtigkeit, wenn ausreichend Feuchtigkeit im Material vorhanden ist
- Gesundheitsrisiken durch Schimmel reichen von Allergien bis zu schweren Atemwegserkrankungen
- Prävention durch optimale Dämmung, gezieltes Lüften und Beseitigung von Feuchtigkeitsquellen ist entscheidend
Wie entsteht Schimmel in Gebäuden?
Schimmelpilze benötigen für ihr Wachstum vor allem Feuchtigkeit. Anders als oft angenommen, ist nicht nur eine hohe Luftfeuchtigkeit ausschlaggebend. Entscheidend ist, ob das Baumaterial - etwa Wände, Decken oder Fenster - dauerhaft feucht bleibt. Schimmel kann sich bereits bei geringer Luftfeuchtigkeit entwickeln, wenn das sogenannte Nährsubstrat (z. B. Tapete, Putz, Holz) ausreichend Wasser enthält.
Kondenswasser entsteht, wenn kalte Oberflächen unter den Taupunkt abkühlen. Dies kann auch bei moderater Luftfeuchte passieren. Besonders gefährdet sind schlecht gedämmte Außenwände, Fensterlaibungen und Raumecken. Poröse Baustoffe speichern Wasser und machen es für Schimmelpilze zugänglich. Neben baulichen Mängeln wie undichten Leitungen oder Rissen im Mauerwerk spielt auch das Wohnverhalten eine zentrale Rolle: Häufiges Kochen, Duschen, Wäschetrocknen und unzureichendes Lüften erhöhen die Feuchtigkeit in Innenräumen deutlich.
Schimmel - ein Problem zu jeder Jahreszeit
Schimmel tritt nicht nur im Winter auf. Auch in den Übergangszeiten wie Herbst und Frühling, wenn die Außentemperaturen stark schwanken und die Gebäudehülle nachts auskühlt, kann es zur Kondensation und damit zur Schimmelbildung kommen. Besonders gefährdet sind Räume mit wenig Luftzirkulation, wie hinter Möbeln an Außenwänden oder in schlecht belüfteten Kellern.
Gesundheitsrisiken durch Schimmelpilzbefall
Schimmelpilzsporen in der Raumluft erhöhen das Risiko für Asthma, Allergien und Atemwegsinfektionen. Studien zeigen, dass Bewohner schimmelbelasteter Häuser häufiger unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Die Belastung kann besonders für Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem kritisch sein. Schimmelpilze setzen zudem Stoffwechselprodukte frei, die als Mykotoxine gesundheitsschädlich wirken können.
Schimmelbeseitigung: Warum Fachleute gefragt sind
Schimmel lässt sich nur schwer vollständig entfernen. Oberflächliche Reinigung reicht meist nicht aus, da Sporen tief in das Material eindringen können. Eine professionelle Sanierung ist notwendig, um die Ursachen zu beheben und eine dauerhafte Lösung zu erzielen. Wird die Sanierung nicht fachgerecht durchgeführt, besteht die Gefahr, dass der Schimmel zurückkehrt und sich weiter ausbreitet.
Die wichtigsten Ursachen für Schimmel im Überblick
- Feuchtigkeit durch Wohnverhalten: Hoher Wasserdampfausstoß beim Kochen, Duschen, Wäschetrocknen oder durch viele Zimmerpflanzen.
- Mangelhafte Dämmung: Kalte Oberflächen an Außenwänden begünstigen Kondenswasser und Schimmelbildung.
- Bauschäden: Risse im Mauerwerk, undichte Dächer oder Leitungen führen zu Feuchtigkeitseintritt.
- Unzureichendes Lüften und Heizen: Schlechte Luftzirkulation und zu niedrige Temperaturen erhöhen das Risiko.
- Wärmebrücken: Bereiche, an denen die Dämmung unterbrochen ist, kühlen besonders schnell aus und sind schimmelanfällig.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Die wirksamste Strategie gegen Schimmel ist die Prävention. Dazu gehören:
- Optimale Dämmung der Gebäudehülle, um Taupunktunterschreitungen zu vermeiden
- Regelmäßiges Stoßlüften mehrmals täglich, besonders nach dem Duschen, Kochen oder Wäschetrocknen
- Vermeidung von Wärmebrücken durch fachgerechte Bauausführung
- Möbel mit Abstand zu Außenwänden aufstellen, um Luftzirkulation zu ermöglichen
- Feuchtigkeit regelmäßig messen (z. B. mit einem Hygrometer) und die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent halten
- Schnelle Beseitigung von Wasserschäden und Reparatur von Bauschäden
Irrtümer und Mythen rund um Schimmel
- Wärmedämmung führt zu Schimmel: Falsch. Gute Dämmung senkt das Schimmelrisiko, da die Oberflächentemperatur der Wände erhöht wird.
- Essig hilft gegen Schimmel: Essig ist oft wirkungslos und kann das Wachstum bestimmter Schimmelarten sogar fördern.
- Schimmel verschwindet von selbst: Ohne Beseitigung der Ursache bleibt das Problem bestehen und verschlimmert sich meist.
Welche Erfahrungen und Tipps hat die ZENTRALE Community zur Schimmelprävention und Sanierung? Wo liegen die größten Herausforderungen im Alltag?