Der VAUNET - Verband Privater Medien unterstützt die angekündigte Einführung einer Plattformabgabe für globale Gatekeeper-Plattformen, die Medieninhalte nutzen. Die Initiative, vorgestellt vom Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Wolfram Weimer, soll Wettbewerb und Medienvielfalt in Deutschland stärken und die Refinanzierung journalistisch-redaktioneller Angebote sichern.
ZENTRALE Überblick
- Plattformabgabe soll Wertschöpfung zugunsten der Medienbranche umverteilen
- VAUNET fordert präzise Regeln und staatsferne Umsetzung
- Medienvielfalt und Refinanzierung privater Medien stehen im Fokus
Hintergrund der Plattformabgabe
Die geplante Plattformabgabe richtet sich an große internationale Tech-Konzerne, die als Gatekeeper-Plattformen Medieninhalte verbreiten und damit erhebliche Teile der Wertschöpfungskette kontrollieren. Ziel ist es, ein Level Playing Field zwischen Medienunternehmen und digitalen Plattformen herzustellen. Die Refinanzierung journalistischer Arbeit soll gesichert und die Medienvielfalt in Deutschland erhalten bleiben. Die Notwendigkeit für rasches Handeln sieht der VAUNET auch angesichts der dynamischen Veränderungen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei marktmächtigen Digitalkonzernen.
Umsetzung und Forderungen des VAUNET
Claus Grewenig, Vorstandsvorsitzender des VAUNET und Chief Corporate Affairs Officer von RTL Deutschland, betont die Bedeutung einer konsequenten Umsetzung des Koalitionsvertrags. Entscheidend seien eine präzise Bestimmung des Verpflichtetenkreises, zielgenaue Maßnahmen und eine staatsferne Verteilung der Plattformabgabe. Nur so könne wirksam auf die dramatischen Verschiebungen in der Wertschöpfungskette reagiert werden, die zulasten der Medienunternehmen gehen.
Weitere zentrale Bausteine für Medienvielfalt
Neben der Refinanzierung privater Medien sieht der VAUNET die Weiterentwicklung der Plattformregulierung als entscheidend an. Besonders wichtig sind:
- Verbesserte Auffindbarkeit von Medieninhalten auf digitalen Plattformen
- Erleichterung von Kooperationen zwischen Medienunternehmen im Wettbewerbsrecht
- Sicherung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung privater Audio- und audiovisueller Medien
Der Verband vertritt die Interessen von rund 160 Unternehmen aus den Bereichen TV, Radio, Web und Streaming und setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der Branche ein.