Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert gemeinsam mit einem breiten Bündnis von 16 Organisationen ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten in Deutschland. Anlass ist das Inkrafttreten eines entsprechenden Verbots in Großbritannien ab dem 1. Juni. Die Produkte verursachen erhebliche Umweltprobleme und bergen gesundheitliche Risiken, insbesondere für Jugendliche. Die DUH appelliert an die neue Bundesregierung, dem Beispiel anderer europäischer Länder zu folgen und ein Verbot zum Schutz von Umwelt und Gesundheit umzusetzen.
ZENTRALE Überblick
- 60 Millionen Einweg-E-Zigaretten werden jährlich in Deutschland verbraucht und verursachen über 2.000 Tonnen Elektroschrott
- Falsch entsorgte Vapes führen zu Bränden in Abfalltonnen und Sortieranlagen sowie zur Freisetzung von Schadstoffen
- Gezielte Ansprache von Jugendlichen durch bunte Designs und süße Aromen erhöht das Gesundheitsrisiko
Umweltprobleme durch Einweg-E-Zigaretten
Einweg-E-Zigaretten erzeugen große Mengen an Elektroschrott. In Deutschland fallen jährlich mehr als 2.000 Tonnen an, die häufig nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Falsch entsorgte Geräte verursachen fast täglich Brände in Abfalltonnen oder Sortieranlagen und setzen gefährliche Schadstoffe frei. Die Entsorgung stellt Kommunen und Entsorgungsbetriebe vor erhebliche Herausforderungen.
Gesundheitsgefahren und Zielgruppen
Die Produkte sind besonders bei Jugendlichen beliebt. Mit auffälligen Farben und Aromen wie Kaugummi, Karamell oder Heidelbeere werden gezielt junge Menschen angesprochen. Dies erhöht das Risiko einer frühen Nikotinabhängigkeit und stellt eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit dieser Zielgruppe dar. Die DUH und ihre Partnerorganisationen warnen vor den langfristigen Folgen für die öffentliche Gesundheit.
Politische Forderungen und europäische Entwicklungen
Die DUH fordert die Bundesregierung auf, ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten nach dem Vorbild Großbritanniens, Frankreichs und Belgiens umzusetzen. Ein Verbot aus Gründen des Gesundheitsschutzes wurde von der EU-Kommission bereits als EU-rechtskonform eingestuft und bietet daher ein hohes Maß an Rechtssicherheit. Verantwortlich für die Umsetzung wäre die Bundesgesundheitsministerin. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Bundesländer im Bundesrat ein solches Verbot gefordert.
Unterstützende Organisationen
Das Verbot wird von einem breiten Bündnis getragen, darunter:
- Bundesärztekammer
- Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
- Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft
- Verband kommunaler Unternehmen
- Bundesverband nachhaltige Wirtschaft
Diese Organisationen betonen die Dringlichkeit eines Verbots zum Schutz von Umwelt und Gesundheit und fordern die Bundesregierung auf, das Votum des Bundesrates umzusetzen.