Die E-Zigarette ist aktuell das am häufigsten konsumierte Nikotinprodukt unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Anlässlich des Weltnichtrauchertags 2025 warnen das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR), die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) vor den gesundheitlichen Risiken und der gezielten Vermarktung an junge Menschen. Die Organisationen fordern verschärfte politische Maßnahmen zum Schutz Minderjähriger und eine strengere Regulierung der Produkte.

ZENTRALE Überblick

  • E-Zigaretten sind bei Jugendlichen beliebter als klassische Zigaretten und fördern frühe Nikotinabhängigkeit
  • Gezielte Werbung in sozialen Medien und auffällige Aromen sprechen besonders Minderjährige an
  • Forderungen: Strikteres Werbeverbot, Verbot von Aromastoffen und Einweg-E-Zigaretten, sowie stärkere Aufklärung

Konsumverhalten und aktuelle Zahlen

Nahezu jedes vierte Schulkind der Klassenstufen 5 bis 10 hat bereits eine E-Zigarette ausprobiert. Sieben Prozent konsumierten im letzten Monat mindestens einmal eine E-Zigarette, während der Anteil bei klassischen Tabakzigaretten in dieser Altersgruppe bei knapp sechs Prozent liegt. Damit hat die E-Zigarette die Tabakzigarette als Einstiegsprodukt für Nikotin überholt. Dieser Trend bereitet Fachleuten Sorge, da der frühe Kontakt mit Nikotin die Entwicklung einer Abhängigkeit begünstigt und langfristige gesundheitliche Folgen haben kann1.

Einfluss von Werbung und sozialen Medien

Die Popularität der E-Zigarette bei Jugendlichen ist maßgeblich auf gezielte Werbestrategien der Industrie zurückzuführen. Mit bunten Designs und einer Vielzahl fruchtiger und süßer Aromastoffe werden Kinder und Jugendliche besonders angesprochen. Trotz Werbeverbot für Nikotinprodukte bewerben zahlreiche Influencer die Geräte in sozialen Medien und Musikvideos. Studien belegen, dass Jugendliche, die E-Zigaretten in Influencer-Videos sehen, häufiger selbst zum Konsum greifen. Die Darstellung als harmloses Lifestyle-Produkt verharmlost die tatsächlichen Risiken und trägt zur Verbreitung bei1.

Gesundheitsrisiken und wissenschaftliche Erkenntnisse

Das Aerosol der E-Zigarette enthält zahlreiche Substanzen, darunter auch potenziell gesundheitsschädliche Stoffe. Laut dem DKFZ beeinträchtigen E-Zigaretten das Immunsystem und fördern entzündliche Prozesse in der Lunge. Der enthaltene Suchtstoff Nikotin wirkt sich insbesondere bei Jugendlichen negativ auf die Entwicklung des Gehirns aus. Auch viele der zugesetzten Aromen reizen die Atemwege und führen zu einer verstärkten Schadstoffaufnahme, da sie zu tieferem Inhalieren animieren. Die vermeintlich harmlosen Produkte bergen somit erhebliche Risiken für die Gesundheit junger Menschen1.

Schutzmaßnahmen und politische Forderungen

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) setzt sich für einen besseren Schutz Minderjähriger ein und fordert anlässlich des Weltnichtrauchertags 2025 unter anderem:

  • Eine jährliche deutliche Erhöhung der Tabaksteuer für Zigaretten und E-Zigaretten
  • Aufklärungskampagnen zu den Risiken von Tabak- und Nikotinprodukten
  • Ein vollständiges Verbot von Sponsoring und Marketing für Tabak- und Nikotinprodukte, insbesondere in Online-Medien
  • Einheitsverpackungen für alle Tabak- und Nikotinprodukte
  • Das Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten
  • Das Verbot von Einweg-E-Zigaretten

Insbesondere wird ein konsequenteres Vorgehen gegen die Verharmlosung und Bewerbung von E-Zigaretten in sozialen Netzwerken gefordert. Minderjährige sollen nicht über die Risiken getäuscht werden. Die Organisationen fordern, dass der Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen oberste Priorität erhält1.

Aufklärung und Informationsmaterialien

Das Motiv zum Weltnichtrauchertag 2025 des ABNR thematisiert die Wahl zwischen echten Früchten und toxischem Dampf und richtet einen klaren Appell an Jugendliche: Für die eigene Gesundheit entscheiden und E-Zigaretten meiden. Plakate, Banner und weiterführendes Informationsmaterial stehen zum Download und zur Bestellung bereit.

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