Der Medizincampus der Universität Augsburg befindet sich seit 2020 in einer umfassenden Phase der Modernisierung. Ziel ist es, eine zukunftsorientierte medizinische Ausbildung zu schaffen, die Theorie und klinische Praxis eng miteinander verzahnt. Mit dem Bau neuer Lehr- und Forschungsgebäude auf einem 78.000 Quadratmeter großen Areal entsteht ein innovativer Standort, der die Gesundheitsversorgung in der Region Bayerisch-Schwaben maßgeblich mitgestalten wird.
ZENTRALE Überblick
- Seit 2020 wird der Medizincampus Augsburg mit modernen Lehr- und Forschungsgebäuden ausgebaut
- Der Fokus liegt auf der engen Verbindung von Theorie und klinischer Praxis sowie nachhaltigem Gebäudebetrieb
- Bis 2026 entstehen 1.500 Studienplätze, 100 Professuren und neue Institute, unterstützt durch umfassende Projektsteuerung und technische Überwachung
Entwicklung und Bedeutung des Medizincampus
Der Ausbau des Medizincampus erfolgt im Auftrag des Staatlichen Bauamts Augsburg. Bereits seit Oktober des Vorjahres ist das erste Lehrgebäude in Betrieb. Es dient als Zentrum für die medizinische Lehre und ermöglicht eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und klinischer Praxis. Besonders im Modellstudiengang Humanmedizin wird von Beginn an Wert auf den Bezug zum klinischen Alltag gelegt. Die räumliche Nähe zum Universitätsklinikum Augsburg ist dabei ein entscheidender Faktor.
Mit 1.500 geplanten Studienplätzen und 100 Professuren entsteht ein Ausbildungsort, der auf die Herausforderungen der modernen Gesundheitsversorgung vorbereitet. Die Universitätsmedizin soll eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung der Hochschule und der regionalen Gesundheitsversorgung einnehmen.
Neue Gebäude und technische Ausstattung
Das im Oktober fertiggestellte Lehrgebäude (LGB) umfasst rund 6.400 Quadratmeter. Es verfügt über ein Skills Lab, in dem medizinische Notfälle unter realistischen Bedingungen trainiert werden. Weitere Einrichtungen sind die Medizinische Teilbibliothek, das Dekanat der Medizinischen Fakultät und das Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin. Ein bepflanzter Lesegarten ergänzt das Angebot.
Aktuell laufen die Bauarbeiten am benachbarten Institut für Theoretische Medizin (ITM), das 2026 fertiggestellt werden soll. Das ITM bietet auf 8.600 Quadratmetern Platz für vorklinische Lehrstühle, Labore, Praktikumsräume und einen Post-Mortem-Bereich mit Anatomie. Das Gebäude zeichnet sich durch zwei versetzte Innenhöfe, ein glasüberdachtes Atrium und einen Moosgarten aus.
Projektsteuerung und nachhaltiger Betrieb
Das Beratungsunternehmen Drees & Sommer unterstützt die Universität Augsburg bei der Transformation des Campus. Die technische Projektsteuerung, insbesondere das Inbetriebnahmemanagement, stellt sicher, dass alle Abläufe effizient koordiniert werden. Ziel ist es, die Qualität des Bauablaufs zu sichern und frühzeitig Mängel zu erkennen.
Ein weiteres zentrales Element ist das Technische Monitoring: Nach Fertigstellung werden die technischen Systeme der Gebäude über zwei Jahre kontinuierlich überwacht. Dabei werden Daten zu Betriebspunkten, Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität ausgewertet, um einen effizienten und nachhaltigen Betrieb sicherzustellen. So können beispielsweise unnötige Energieverbräuche, etwa durch gleichzeitiges Heizen und Kühlen, frühzeitig erkannt und vermieden werden.
Übergangslösungen und Lehrbetrieb
Bis zur Fertigstellung des Instituts für Theoretische Medizin nutzt die Universität verschiedene Ausweichoptionen, um den Lehrbetrieb aufrechtzuerhalten. Dazu wurden die ehemalige Kinderklinik in Augsburg und Bereiche des Universitätsklinikums umgebaut. Zusätzlich stehen an vier Standorten in Augsburg und Garching insgesamt 6.300 Quadratmeter für Lehr- und Laborzwecke als Übergangslösung zur Verfügung.