Immer mehr Studien zeigen: Gutes Hören ist ein entscheidender Faktor für die geistige Fitness und kann das Risiko für Demenz und andere kognitive Erkrankungen deutlich senken. Besonders die rechtzeitige Versorgung einer Hörminderung mit Hörgeräten spielt dabei eine zentrale Rolle für die Lebensqualität und die soziale Teilhabe.
ZENTRALE Überblick
- Unbehandelte Schwerhörigkeit erhöht das Demenzrisiko deutlich
- Hörgeräte schützen kognitive Fähigkeiten und fördern soziale Teilhabe
- Frühzeitige Versorgung sichert Lebensqualität und geistige Gesundheit
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Zusammenhang von Hören und Gehirn
Der Hörsinn ist weit mehr als die bloße Wahrnehmung von Schall. Das Gehirn interpretiert Geräusche und Sprache, filtert Informationen und reagiert auf emotionale Inhalte. Wird dieser Prozess durch eine Hörminderung gestört, ist das Gehirn unterfordert. Menschen mit unbehandelter Schwerhörigkeit haben laut Forschung ein bis zu fünffach erhöhtes Risiko für kognitive Störungen, abhängig vom Schweregrad der Hörbeeinträchtigung. Die renommierte Lancet Commission on Dementia Prevention, Intervention, and Care zählt unbehandelte Schwerhörigkeit seit 2020 zu den wichtigsten Risikofaktoren für Demenz.
Folgen unbehandelter Schwerhörigkeit
Unbehandelte Schwerhörigkeit führt häufig dazu, dass sich Betroffene aus Gesprächen und sozialen Situationen zurückziehen. Diese soziale Isolation ist ein zusätzlicher Risikofaktor für Demenz. Moderne Hörsysteme gleichen Hörverluste aus, fördern die Kommunikation und stärken die soziale Teilhabe. Studien, etwa der Universität Bordeaux, zeigen, dass Hörgeräteträger ein signifikant geringeres Demenzrisiko haben als Menschen, die trotz Diagnose keine Hörhilfe nutzen.
Rolle der Hörakustiker
Die Versorgung mit Hörgeräten ist individuell und erfordert Fachkompetenz. Hörakustiker sind die zentralen Ansprechpartner für die Auswahl der richtigen Hörlösung. Sie führen präzise Hörtests durch, beraten zu Technologien und passen die Systeme an die persönlichen Bedürfnisse an. Auch die fortlaufende Betreuung und Nachjustierung gehören zum Leistungsspektrum eines professionellen Hörakustikers.
Praktische Tipps für besseres Hören
- Regelmäßige Hörtests ab dem mittleren Lebensalter durchführen lassen
- Bei ersten Anzeichen von Hörminderung frühzeitig einen Hörakustiker aufsuchen
- Moderne Hörsysteme individuell anpassen lassen und regelmäßig überprüfen
- Auf soziale Teilhabe und aktive Kommunikation im Alltag achten