Pflegekostenversicherung: Die günstige Zusatzversicherung Eine Pflegekostenversicherung ist eine Ergänzung zur sozialen oder privaten Pflegepflichtversicherung. Dabei übernimmt der Versicherer die anfallenden Pflegekosten direkt, meist jedoch nicht in vollem Umfang.

Im Pflegefall decken die gesetzlich zugesicherten Leistungen der Pflegepflichtversicherungen nur einen Teil der eigentlichen Pflegekosten. Die Restkosten können z.B. durch eine Pflegekostenversicherung ausgeglichen oder zumindest reduziert werden. Diese Sammelbezeichnung steht für eine ganze Reihe von Policen, die eines gemeinsam haben: Der Versicherte erhält die tatsächlich anfallenden Pflegekosten erstattet (kein Tagegeld wie bei Pflegetagegeldpolicen). Dabei haben sich zwei grundlegende Modelle durchgesetzt. Entweder werden die gesetzlichen Pflegeleistungen um einen bestimmten Prozentsatz aufgestockt oder die anfallenden Restkosten werden ganz oder zum Teil übernommen, zumindest bis zum Erreichen einer Jahreobergrenze.Nachweis aller anfallenden Kosten nötigFür die Erstattungen der Pflegekosten bei einer Pflegekostenversicherung müssen alle Leistungen in Form einer Rechnung dem Versicherer vorgelegt werden. Zu den übernommen Leistungen zählen zum einen die Pflege im ambulanten Bereich durch professionelle Pflegedienste. Ebenso werden Hilfsmittel ganz oder zum Teil bezahlt. Bei Fahrten zu Ärzten, Krankenhäusern oder Tagespflegeeinrichtungen werden die Transportkosten übernommen. Im Bereich der stationären Pflege werden ebenfalls die Transport- und Pflegekosten erstattet. Die sogenannten "Hotelkosten" in der stationären Pflege, z.B. das Essen oder die eigentliche Unterbringung, werden jedoch nicht übernommen.

Vertragsklauseln beachten

Wie auch bei jedem anderen Vertrag, ist es hier enorm wichtig, auf die Klauseln zu achten, die nicht sofort ersichtlich sind. Einige Versicherer schließen einige sonst selbstverständliche Pflegeleistungen von der Übernahme aus. Hierzu gehören Kosten für:

Prozentuale Aufstockung und Restkosten­übernahme im VergleichAuf dem Markt sind zwei grundlegende Modelle etabliert. Zum einen gibt es Versicherungen, die die gesetzlich zugesicherten Leistungen aufstocken, meist um 90 bis 100 Prozent. Doch auch dies reicht häufig nicht um alle Restkosten in der Pflege zu decken. Ein anderes Modell sieht die Übernahme der anfallenden Restkosten vor, entweder komplett oder anteilig.Die Pflegekostenversicherung ist zwar auch etwas für den kleineren Geldbeutel, ist dabei aber auch wesentlich unflexibler als eine Pflegetagegeldversicherung. Der Versicherte erhält keine eigentlichen Zahlungen, die Kosten werden direkt abgerechnet. Eine Selbstbestimmung über das Geld ist daher nicht möglich. In der Regel lohnt ein Abschluss nur für denjenigen, der weiß, dass er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Außerdem besteht die Gefahr der Überversicherung. Alle vereinbarten, aber nicht ausgeschöpften Leistungen verfallen in der Regel.

Alternativ sollte daher immer der Abschluss einer Pflegetagegeldpolice oder einer Pflegerentenversicherung erwogen werden.

» Zum private Pflegeversicherungs-RechnerVergleich - Vor- und Nachteile der beiden Modelle

Prozentuale Aufstockung Restkostenübernahme
Vorteil: Die Leistungen sind an die gesetzlichen Leistungen gekoppelt. Erhöht der Gesetzgeber diese, was in der Vergangenheit des öfteren der Fall war, erhöhen sich auch die Leistungen aus der privaten Police. Vorteil: Versicherte haben die Möglichkeit, die Pflegelücke zu schließen. Kostensteigerungen in der Pflege trägt die Versicherung alleine oder anteilig.
Nachteil: Oft hinkt die gesetzliche Leistungserhöhung der tatsächlichen Kostensteigerung hinterher. Die Pflegelücke wird also immer größer und nicht durch die prozentuale Pflegekostenversicherung aufgefangen. Nachteil: Die Versicherung übernimmt die Restkosten nur bis zu einer vorher vereinbarten Summe. Speziell bei einer stationären Pflege (z.B. im Pflegeheim) und einer hohen Pflegestufe liegen die tatsächlichen Kosten häufig oberhalb dieser Übernahmegrenze.
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