OpenAI hat einen der größten Deals in der Cloud-Geschichte abgeschlossen: Das Unternehmen zahlt künftig 30 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Oracle für umfangreiche Data Center Services. Die Vereinbarung wurde nach monatelanger Spekulation offiziell bestätigt und sorgt für erhebliche Verschiebungen im internationalen Tech-Markt.
ZENTRALE Überblick
- OpenAI zahlt jährlich 30 Milliarden Dollar für Oracle Data Center Services
- Vertrag umfasst 4,5 Gigawatt Kapazität für das Stargate Data Center Projekt
- Die Dimension entspricht dem Energiebedarf von etwa vier Millionen Haushalten
Hintergrund und Bedeutung des Deals
Ende Juni 2025 gab Oracle im Rahmen einer SEC-Meldung bekannt, einen neuen Cloud-Deal mit einem bislang ungenannten Kunden abgeschlossen zu haben – mit einem jährlichen Umsatzvolumen von 30 Milliarden Dollar. Erst wenige Wochen später wurde öffentlich, dass OpenAI hinter dem Großauftrag steht. Für Oracle ist dies ein finanzieller und strategischer Coup: Das Unternehmen verzeichnete daraufhin ein Allzeithoch an der Börse, und CTO Larry Ellison stieg auf Rang zwei der weltweit reichsten Personen auf.
Vergleichszahlen zeigen die Dimension des Deals: Oracle erwirtschaftete im gesamten Geschäftsjahr 2025 mit Cloud-Diensten insgesamt 24,5 Milliarden Dollar aus dem Zusammenspiel aller Kunden. Die Partnerschaft mit OpenAI übertrifft diese Summe erheblich.
Details des Stargate-Projekts
Das Abkommen betrifft 4,5 Gigawatt Rechenzentrumsleistung, bereitgestellt als Teil des ursprünglich auf 500 Milliarden Dollar Projektvolumens bezifferten Stargate Data Center Programms von OpenAI, Oracle und SoftBank. Die Zusammenarbeit für den OpenAI-Deal erfolgt allerdings ohne SoftBank. Das Projektvolumen entspricht etwa der Stromerzeugung von zwei Hoover-Dämmen und wäre ausreichend, um rund vier Millionen Haushalte zu versorgen.
Standort des geplanten Rechenzentrums ist das „Stargate I“ Gelände im texanischen Abilene. Die Realisierung der Infrastruktur und die Energiebereitstellung sind mit enormen Investitionen und technischen Herausforderungen verbunden. Oracle erklärte zuletzt, allein für Investitionen in Rechenzentren und Infrastruktur binnen zwei Jahren fast 50 Milliarden Dollar auszugeben.
Auswirkungen auf OpenAI und Oracle
Für OpenAI bedeutet die Vereinbarung eine neue Größenordnung beim Betrieb leistungsfähiger KI-Systeme. CEO Sam Altman gab kürzlich bekannt, dass der Jahresumsatz von OpenAI inzwischen bei rund 10 Milliarden Dollar liegt – nicht nur deutlich unterhalb der Oracle-Verpflichtung, sondern auch ohne Berücksichtigung weiterer Ausgaben etwa für bestehende eigene Rechenzentren.
Oracle investiert zur Deckung des steigenden Bedarfs jährlich Milliardenbeträge in neue Infrastrukturen. Die Synergieeffekte kommen nicht nur OpenAI zugute, sondern stärken auch das bestehende Cloud-Angebot für andere Kunden.